Die dem Projekt zugrunde liegende Idee:

Ich wollte ein besonderes Schreib-Video bzw. GedichtSpiel-Format entwickeln und als exklusives Programm/Angebot für Theater im Rahmen von außerordentlichen Festivals oder thematischen Spielplan-Reihen ausarbeiten. Ich hatte einen Anfang gemacht im kleineren (selbstausbeuterischen) Rahmen einer Schreibwerkstatt meiner Gruppe SPIELRAUM (siehe auch www.ferienimkopf.jimdofree.com) nzw. www.spielraum-goettingen.de ) Das Projekt sollte eine Verbindung zwischen (m)einer kulturpädagogischen Arbeit mit privaten Schreiberinnen/Laien und zwischen meinen zahlreichen Kontakten in die freieTheaterszene möglich machen.

Nebenbei konnten mit relativ wenig Aufwand Künstler*innen beschäftigt und miteinander vernetzt werden. Jugendliche verfassten im Rahmen eines kontaktlosen Ferienangebots Texte, Gedichte und Songs, die im Folgenden von 11 Profi-Schauspieler*innen im Homeoffice gelesen, verfilmt, umgesetzt wurden. Es gab also eine schreibpädagogische, dann lektorierende Begleitung im Vorfeld und eine dramaturgische für die Spieler*innen. Die Künstler*innen waren mehr oder weniger auf sich allein gestellt - oder konnten je nach Ausrichtung (und coronatauglich, wobei das nicht die Bedingung des Projekts war!) im Homeoffice weiterarbeiten. Laien wurden zu Regisseurinnen ihrer Texte! Dieses Format sollte so aufgestellt werden, dass verschiedene Aspekte und vor allem auch Personen aus dem vor- wie professionellen Bereich zusammen kommen. Dadurch gelang es, sie in einem synergetischen Format unkompliziert und schnell, vor allem: nahbar! in respektvollen Kontakt zueinander zu bringen.

 

Der Schreibansporn war dirch dieAussicht auf Umsetzung der eigenen Texte enorm. Ebenso die Möglichkeit, versierten Input zu bekommen. Schauspieler*innen waren herausgefordert, sich als Autor*innen /Regisseur*innen ihrer Präsentation zu erleben und mit filmischer Präsenz zu spielen. Der Umgang mit dem lyrischen Format Song und Gedicht schuf neue, positiv ungewohnte Herausforderungen.

 

In der Folge (und durch den großen Erfolg natürlich) wollte ich unbedingt in aller Ruhe darüber nachdenken können, wie das Projekt versetetigt werden, auf solide Beine gestellt werden könnte.

Meine Recherche begann mit folgenden Fragen Ist dieses Format auch mit Berufsautor*innen denkbar? Wenn ja: Welche Schritte muss ich dann gehen? Wie ließe sich  mit "YouText" ein Konzept erarbeiten und im Folgenden zur Umsetzung bereitstellen, das sich bundesweit umsetzen lässt? Schließlichsogar  international? Inwiefern kann ich damit mein Label stärken und für mich etwasschaffen, was ein Alleinstellungsmerkmal hat?  Das Format sollte unabhängig vom lokalen Bezug sein. Was sind Chancen eines solchen Austauschs? Wie schaffe ich Beliebigkeit ab? Ist da Potential für eine ästhetische Weiterentwicklung auch für die rein professionelle Bühne, professionelles Kunstschaffen?

Es stellte sich heraus: Durch die digitalen Möglichkeiten lassen sich viel mehr Menschen mit ihren mehr oder weniger öffentlichen Talenten zusammen- und zur Kreativität bringen. Ich habe langsam aber sich gerausgefunden, welche Kooperationspartner*innen ich benötige, wie ich das Format spezialisieren, bewerben und an weitere Geldgeber*innen vermitteln kann.

Ich bin mit dem Konzept so weit gekommen, dass es auch in neuem Kontext, dem durchführenden, nicht nur Recherche-abhängigen, antragsreif ist und eine gute Bezahlung für die Spielerinnen UND mich gewährleistet.

 

Für das interdisziplinäre Schreib-Video-Format YouText wurde dank des Förderprogramms #takecare eine solide Konzeption erarbeitet, die sich zwar noch nicht bundesweit, aber aufgrund meiner Hauptarbeit in Niedersachsen, eben in diesem Bundesland gut umsetzen lässt (Osnabrück, Hildesheim, Hannover, Göttingen, Qiakenbrück und bald auch Braunschweig und Nienburg).

 

Beim ersten Pilotversuch, der in diesen Tagen anläuft, schreiben Laien für Profis, Autorinnen schreiben für Videolesungen, Schriftstelleri*innen lassen sich impulsiv-lyrisch inspirieren.

 

Schauspieler*innen können auch allein kreativ arbeiten und es entstehen im besten Fall dichterische Showreels.

 

YourTexte -

Aus Gedichten, Songtexten, Ortsbeschreibungen und Geschichten von dir wird ein Lese-Clip oder ein Audiowalk, aus deiner subjektiven Wahrheit wird ein Text ein Film ein Projekt.                                                              Gefilmt, gelesen und produziert unter deiner Anleitung von professionellen Schauspieler:innen und Musiker:innen. Beraten und begleitet von der Dramaturgin und Autorin Nicola Bongard.


Gedichte verfilmen





Text Marina Grote, Video und Gesang Norman Grüß


Ich danke den Sponsoren vom Fonds Darstellende Künste, die dieses Projekt 2020 möglich gemacht haben!